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Entkoppeln des Tripods
 
Meine Terrasse ist in Sachen Stabilität nicht gerade für mein Teleskop konstruiert worden. Wie bei vielen Anderen „Balkonsternwarten“ habe auch ich keine metertiefe Betonsäule, die meiner Montierung einen guten Untergrund bietet. Im Gegenteil, mein Boden ist mit einer Holzverlattung belegt. Wie sich jeder denken kann, bringt diese Unterkonstruktion viele Probleme mit sich und selbst bei klaren Nächten ohne Fotografie bringt jede Gewichtsverlagerung auf der Platte die Montierung ins Schwingen.

Wird aber Fotografiert, komme die Probleme erst gänzlich zur Geltung. Egal ob es um das Fokussieren, den Filterwechsel oder um das grundlegende Scheinern geht, immer ein Schritt ran an das Teleskop, Korrekturen machen, ein Schritt weg vom Teleskop und prüfen, ob die Korrekturen erfolgreich war. Die Ausschwingzeit der Montierung nicht zu vergessen. Auf Dauer wird das sehr anstrengend und wenn man durch einen falschen Schritt die eine oder andere Aufnahme versaut, geht der Spaßfaktor in den Keller.
Ich habe hierfür eine einfache aber effektive Lösung gefunden, meinen Tripod vom Boden zu entkoppeln. Ich stelle mein Teleskop auf drei Edelstahlstempel. Hierfür habe ich neben einem Dosensenker und ein wenig Werkzeug, lediglich Material für ca. 30,- Euro benötigt. Die Idee ist einfach: die Stahlspindel direkt in den Unterboden – bei mir Mosaiksteine – verschrauben und auf Länge durch größere Löcher in dem Holzboden erreichbar verankern. So sieht so ein Anker aus:
Was wird benötigt: 3 x Edelstahlspindel M10, 12 x Edelstahlmuttern M10, 3 x Edelstahlvierkantprofil, 6 x 8er Dübel mit Schrauben. Die Länge der Spindeln hängt von dem freien Raum unter dem Holzboden ab und das Vierkantprofil sollte so gewählt werden, dass die Muttern hinein passen und sich nicht mehr drehen können.

Die Montage ist nicht anspruchsvoll: in der Mitte der Vierkantprofile wird ein 12mm Loch durch Deckel und Boden gebohrt. Für die Verschraubung werden auf der Unterseite zwei 6mm Löcher für die Schrauben gebohrt. Oben für den Schraubendreher entsprechend größere. An der Stelle, an der die M10 Spindel in den Boden versenkt werden soll, ein 12mm-16mm starkes Loch in den Stein bohren. Verschraubung markieren und für die 8er Dübel ebenfalls zwei Löcher in den Stein bohren. Dübel rein, Mutter in das Vierkantprofil, die Spindel in das Profil schrauben um die Mutter zu sichern und das Profil auf dem Boden fest schrauben. Die Spindel lässt sich nun in der Höhe justieren und mit einer weiteren Mutter von oben kontern. Am oberen Ende der Spindel auch zwei Muttern kontern, die obere sollte nur zur Hälfte mit der Spindel gefüllt sein, so entsteht ein kleine Mulde als Auflage. Nun noch ein größeres Loch mit dem Dosensenker in das Holz bohren. Fertig!

Mein Tripod berührt keine der Holzflächen, sondern steht ausschließlich auf den drei Metallstempeln. Das Konstrukt ist stabil genug, um sich dem Teleskop unmittelbar zu nähern ohne die geringste Erschütterung zu verzeichnen. Zudem kann mittels der verstellbaren Stempel der Tripod in Waage gebracht werden. clear skies
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